Zur Geschichte des Gin Rommé


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Teaser Gin Rummy History

Als kleine Erfrischung zwischen der Gin-Strategie gibt es diesmal einen Ausflug in die Vergangenheit. Wusstest du beispielweise, dass es Gin Rommé schon länger gibt als Rommé? Wie bei Kartenspielen üblich gibt es mehrere unterschiedliche Erklärungsansätze für den Ursprung des Gin-Spiels, also betrachten wir das Ganze einmal von Anfang an.


Spielkarten in Europa und Amerika

Spielkarten und verwandte Spielsteine stammen nach aktueller Ansicht aus dem heutigen Ost- und Süd-Asien. Über die Seidenstraße erreichten sie im Hoch- bis Spätmittelalter Europa, wo es vielerorts zu Verboten von Spielkarten seitens der Kirche kam.

Offensichtlich konnten Verbote die Popularität von Kartenspielen nicht dauerhaft eindämmen und die Erfindung der Druckpresse im 15. Jahrhundert führte dazu, dass Spielkarten nun schneller, mit weniger Aufwand und damit günstiger produziert werden konnten.

Damit waren Kartenspiele in Europa nicht länger nur für gut Betuchte verfügbar und verbreiteten sich in den folgenden Jahrhunderten immer weiter. Aus dieser Zeit stammt auch die Gestaltung der französischen Kartenfarben in Kreuz, Pik, Herz und Karo, da in Frankreich, insbesondere Lyon, eines der Zentren der Spielkartenproduktion entstand.

Gin-Rommé-Geschichte: Spielkartenreise

Mit der europäischen Entdeckung des amerikanischen Doppelkontinents, der folgenden Kolonialisierung seiner bewohnten Gebiete und schließlich der starken Einwanderungsströme aus Europa dorthin, erreichten auch die Kartenspiele den Doppelkontinent.


Vorgänger des Gin Rommé

Hauptsächlich zwei Kartenspiele, die wie Gin Rommé mit dem Prinzip des Ziehens und Ablegens funktionieren, gelten als mögliche Vorfahren des Gin Rommé: das chinesische Khanhoo und das mexikanische Conquian.

Khanhoo

Unter diesem Namen taucht zuerst in der Ming-Dynastie Chinas (14.–17. Jahrhundert) ein Kartenspiel auf. Es handelt sich allerdings um ein Stichspiel. Doch zum Ende der Qing-Dynastie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert hat sich das Kartenspiel hinter dem Namen zu einem Spiel mit Ziehen, Ablegen und Meldungen entwickelt.

In dieser Form lernte es auch der Spielkartenenthusiast William Henry Wilkinson als britischer Konsul in China und Korea kennen. Er veranlasste in den 1890ern die Veröffentlichung der Khanhoo-Spielregeln in England, wobei die Kartenfarben des chinesischen Originals auf französische Farben übertragen wurden.

So abgewandelt, könnte das Spiel in die USA gelangt sein, wo 1909 die erste Festlegung des Gin-Rommé-Regelwerks erfolgt. Dazu bald mehr.

Gin-Rommé-Geschichte: Khanhoo oder Conquian

Conquian

Bei Conquian ist ein Deck in spanischen Farben üblich, wobei das Spiel mit französischen Farben ebenfalls möglich ist. Davon abgesehen sind die Kernelemente des Spiels dem Gin Rommé schon recht ähnlich: Es gilt Karten zu ziehen, in Meldungen zu kombinieren und abzuwerfen, um schließlich mit einer vollständig gemeldeten Hand das Spiel zu beenden.

Dieses Spiel ist erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in Mexiko nachweisbar. In den USA erschien 1887 die erste grobe Niederschrift der Spielregeln noch unter dem Namen Coon Can. Zehn Jahre später wurden die Regeln detaillierter beschrieben und auch, dass das Spiel vor allem in Texas und weiteren Grenzstaaten der USA zu Mexiko immer beliebter wurde. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts etablierte sich das Spiel in weiten Teilen der USA und erreichte 1912 auch England. In dieser Zeit der Verbreitung entwickelten sich, wie üblich, zahlreiche Spielvarianten. Auch das Gin Rommé wurde sicherlich von Conquian inspiriert.


Gin Rommé von Baker aus Brooklyn

Zahlreiche Onlinequellen benennen Elwood Thomas Baker und seinen Sohn Charles Graham Baker als Erfinder des Gin Rommé, und zwar im Jahr 1909 in Brooklyn, New York.

Gin-Rommé-Geschichte: Erstes Regelwerk

Das geht vermutlich auf einen Eintrag in der Regelsammlung Culbertson’s Card Games Complete von 1957 zurück.

Ob die Bakers ihr erdachtes Regelwerk Gin Rummy oder Gin Poker nannten, ist heute nicht zu durchschauen. Aus der Anfangszeit des Spiels finden sich sowohl für den einen als auch für den anderen Namen übereinstimmende Regelbeschreibungen. Doch Gin Rummy auf Englisch und Gin Rommé auf Deutsch hat sich bis heute durchgesetzt.

Zum Ende der 1920er Jahre wurde Gin Rommé immer beliebter. Ein Grund dafür wird in der Weltwirtschaftskrise vermutet, in der die Leute sich zunehmend kostengünstig und dadurch daheim unterhalten mussten. Verglichen mit anderen Kartenspielen der Zeit war Gin Rommé einfacher zu erlernen und passte besser in einen familiären Rahmen als Wettspiele wie Poker.


Gin Rommé und Hollywood

Nach dem ersten Beliebtheitsaufschwung ruhte Gin Rommé, bis es sich in den 1940ern im Schein Hollywoods wieder zu einem Trendspiel mauserte.

Denn sowohl vor der Kamera als auch in den Drehpausen wurde Gin gespielt. Das Regelwerk ist schließlich schnell begriffen und der Spielstand geht bei einer Unterbrechung am beschäftigten Filmset auch nicht verloren.

Gin-Rommé-Geschichte: Hollywood

Außerdem bildete sich zu dieser Zeit eine noch heute beliebte Gin-Variante heraus, das Hollywood Gin. Im Grunde handelt es sich dabei um ein abgewandeltes Punktesystem, das den Spielern drei laufende Gin-Rommé-Spiele gleichzeitig erlaubt.


Gin-Rommé-Nachfahren

Gin ist nicht nur als beliebtes, zügiges Kartenspiel weiterhin in Umlauf, es ist auch der Ursprung zahlreicher Spiele, die wir mittlerweile in der Rommé-Familie zusammenfassen. Dazu gehört im Prinzip jedes Spiel, bei dem Karten gezogen und abgeworfen werden, um Gruppen von Karten zu bilden.

Ein Beispiel ist das Kartenspiel, das wir heute unter dem Namen Rommé kennen, welches sich erst entwickelte, nachdem Gin Rommé populär wurde.

Das zweite Beispiel, das wir an dieser Stelle benennen wollen, ist Canasta. Es wurde 1939 in Uruguay gezielt entwickelt, um unter anderem interessante Aspekte des Romméspiels mit dem Unterhaltungswert des Bridgespiels zu kombinieren.

Gin-Rommé-Geschichte: die Rommé-Familie

Natürlich existieren noch zahllose weitere Mitglieder der Rommé-Familie und davon jeweils Varianten, doch hier geht es immer noch um Gin Rommé. Wie entwickelte sich Gin Rommé selbst also weiter?


Gin Rommé online und digital

Mit einem weltweit bekannten und zugänglichen Regelwerk war es nur eine Frage der Zeit, bis Gin Rommé es ins digitale Zeitalter schafft.

Kartenspiele an sich fanden ihren Weg ins Digitale über die Heimcomputer: Die ersten PCs kamen in den 1980er Jahren auf. Mit der Zeit brachten die Betriebssysteme von Microsoft die ersten vorinstallierten Spielpakete mit. Dabei werden sich die meisten Leute, die die Zeit erlebt haben, wohl vorrangig an Solitaire erinnern.

Mittlerweile ist der Zugang zu Computern und zum Internet alltäglich geworden und anstelle des Heimcomputers haben viele Leute jederzeit mobile Geräte zur Hand.

Gin-Rommé-Geschichte: Gin Rommé Online im Gin Rommé Palast

Weil der Mensch natürlich spielen will, gibt es stetig zahlreiche neue Spiele für PCs, Konsolen und als Apps.

Aber auch Kartenspielklassiker werden in neuer Form spielbar gemacht, zum Beispiel hier im Spiele Palast.

Das gilt auch für Gin Rommé: Seit 2023 kannst du im Gin Rommé Palast live gegen Spieler aus aller Welt online Gin Rommé spielen.

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