Offensive Gin-Rommé-Strategien


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Teaser offensive Gin Rummy

Die Gin-Rommé-Profis unterschieden zur Orientierung bei Ratschlägen zwischen offensiven und defensiven Gin-Rommé-Strategien. In dieser Lektion stellen wir euch zunächst einige Ansätze des offensiven Spiels vor.

Also, was heißt eigentlich offensiv beim Gin Rommé? Hier geht es um eine Spielweise, die ohne viel Blick auf die Spielzüge des Gegners so schnell wie möglich auf maximalen Erfolg in Form eines Gins abzielt.

Diese Spielweise bringt hohe Gewinnchancen und birgt natürlich ein ebenso hohes Risiko.


Ziehen & Sortieren im offensiven Gin Rommé

Im offensiven Gin-Rommé-Spiel willst du also alle deine Karten in Meldungen unterbringen und wirfst in jedem Zug das ab, was diesem Ziel am wenigsten dienlich scheint.

Das heißt, du hältst Meldungen zusammen und ergänzt sie.

Gin Rommé: offene Pik-Sieben ziehen
In diesem Fall ist die Pik-Sieben die perfekte offene Ziehkarte für Henry. Zunächst einmal kann Henry sie zu seiner bestehenden Siebener-Gruppe hinzufügen.
Gin Rommé: neue Meldungen dank Pik-Sieben
Da für die Gruppe der Siebenen nicht alle vier Karten des gleichen Ranges benötigt werden, kann Henry nun die Karo-Sieben aus der Gruppe entfernen und sie in einer Karo-Sequenz verwenden.

Dabei solltest du auch daran denken, dass ein Gin meist einfacher zu erreichen ist, wenn du nicht nur Gruppen bildest, sondern auch Sequenzen.

Musst du einmal in einer Situation wie der folgenden entscheiden, wo du ziehst, wäge ab, ob du darauf angewiesen bist, die zweite Gruppe aufzufüllen, oder ob du lieber dein Glück versuchst und verdeckt ziehst.

Gin Rommé: offen oder verdeckt ziehen?
Henry könnte den Pik-König ziehen, um seine Königs-Gruppe zu vervollständigen. Er könnte aber auch verdeckt ziehen und auf die Herz-Fünf oder -Acht hoffen. Da die Runde noch nicht lange läuft, wird er sein Glück mit dem Nachziehstapel versuchen.

Faustregeln brechen

In der vorigen Lektion haben wir dir noch in den Gin-Rommé-Faustregeln geraten, keine offenen Karten zu ziehen, wenn sie keine Meldung komplettieren oder erweitern. Bist du schon etwas fortgeschritten, kannst du diese Regel auch etwas aufweichen.

Das heißt konkret, dass du auch mal eine Karte vom offenen Stapel ziehst, die zwar keine Meldung komplettiert, aber dafür mit zwei unterschiedlichen Karten in deiner Hand die Grundlage für zwei unterschiedliche Meldungen bilden kann. Dadurch hast du beim nächsten Ziehen größere Chancen, eine Meldung zu komplettieren.

Gin Rommé: ziehen für bessere chancen
Henry hatte dieses Mal keine gute Starthand. Um seine Chancen auf Meldungen in kommenden Zügen zu erhöhen, sollte er seine Karten zur besseren Übersicht ordnen und die Kreuz-Sechs ziehen.
Die Kreuz-Fünf und die Kreuz-Sechs sind ein guter Start für eine Sequenz. Außerdem bringt die Kreuz-Sechs zusammen mit der Karo-Sechs eine Sechser-Gruppe in Reichweite. Das Abwerfen der Herz-Zehn oder des ebenso nutzlosen Pik-Buben würde Henrys Deadwood im Anschluss um vier Punkte reduzieren.

Dieses Manöver bietet sich eher an, wenn es um mittel- bis geringwertige Karten geht und wenn die aktuelle Runde noch nicht weit fortgeschritten ist, etwa innerhalb er ersten 5 bis 10 Züge.


Abwerfen im offensiven Gin-Rommé

Wie eingangs erwähnt, achtest du beim offensiven Spiel theoretisch wenig auf das, was dein Gegner bisher so gezogen oder abgeworfen hat. Das heißt, du wirfst einfach das ab, was in deiner Hand am wenigsten bringt und am meisten schadet.

Karten, die nichts bringen, sind solche, die zu keiner Meldung gehören und auch mit keiner zweiten Karte in deiner Hand eine Kombination bilden, die noch eine Meldung werden könnte.

Karten, die sogar schaden, passen zu keinen anderen Karten und haben auch noch einen hohen Wert. Das gilt insbesondere für die Zehnpunkter – Zehnen, Buben, Damen und Könige.

Bei der offensiven Gin-Rommé-Spielweise prüfst du also dein Deadwood vor dem Abwerfen auf Karten mit diesen Eigenschaften und wirfst davon die Schlimmste ab.

Gin Rommé: Belastenden Buben abwerfen
In dieser Hand sind weder die Herz-Acht, noch die Kreuz-Neun, noch der Pik-Bube in brauchbarer Nähe anderer Karten. Da der Pik-Bube die meisten Punkte zum Deadwood beiträgt, ist dieser im Moment Henrys beste Wahl für einen Abwurf.

Solltest du trotz offensivem Fokus mitbekommen haben, dass dein Gegner beispielsweise schon zwei Könige gezogen hat, und du hast die Wahl einen König oder eine gleichermaßen nutzlose Zehn abzuwerfen, ist es natürlich etwas klüger, zunächst die Zehn abzuwerfen, obwohl dies ein defensives Manöver wäre.


Offensiv bis zum Schluss?

Du siehst schon: Auch wenn wir Strategien in offensiv und defensiv einteilen, bietet es sich nicht unbedingt an, stur einen der Ansätze über die gesamte Runde zu verfolgen.

So raten einige Profis und Ratgeber dazu, offensiv in die Runde zu starten und erst, wenn die Hand innerhalb der ersten 5 bis 10 Züge kein Gin ergibt, defensiv zu werden.

Deshalb bist du grundlegend gut beraten, wenn du einen Mix spielst und dich flexibel an die Spielsituation anpasst.


Probier den offensiven Gin-Rommé-Ansatz doch gern direkt einmal im Gin Rommé Palast aus! Willst du vor dem Spielen noch mehr lesen, kannst du die weiteren Gin-Rommé-Lektionen durchstöbern oder noch einmal das Gin-Rommé-Regelwerk verinnerlichen.